Bruno Alfred Döblin, geboren am 10. August 1878 in Stettin, Polen, und verstorben am 26. Juni 1957 in Emmendingen, Deutschland war ein deutscher Psychiater und Schriftsteller.
Sein episches Werk umfasst mehrere Romane, Novellen und Erzählungen, daneben verfasste er unter dem Pseudonym Linke Poot satirische Essays und Polemiken. Als führender Expressionist und Wegbereiter der literarischen Moderne in Deutschland integrierte Döblin früh das Hörspiel und Drehbuch in seinem Werk. 1920 veröffentlichte er den historischen Roman Wallenstein. Darüber hinaus setzte Döblin als avantgardistischer Romantheoretiker mit den Schriften An Romanautoren und ihre Kritiker. Berliner Programm, Bemerkungen zum Roman und Der Bau des epischen Werks zahlreiche Impulse in der erzählenden Prosa frei. Sein weitaus am stärksten rezipierter Roman ist Berlin Alexanderplatz.
Alfred Döblin stammte aus einer Familie assimilierter Juden. In seinem zehnten Lebensjahr trennte sich der Vater von seiner Frau und ließ die Familie mittellos zurück. Das plötzliche Verschwinden des Vaters traumatisierte den Jungen nachhaltig. Bereits in seinem letzten Schuljahr verfasste Döblin mehrere Erzählungen und einen Kurzroman. Nach dem Abitur studierte er Medizin, wurde 1905 promoviert und wurde Assistenzarzt in der damals im ehemaligen Kloster Prüll in Regensburg im Aufbau befindlichen Psychiatrischen Anstalt. 1912 heiratete er die Medizinstudentin Erna Reiss.
Die Metropole Berlin wurde Döblins eigentliche Heimat. Er schloss sich dem Sturmkreis um Herwarth Walden an. Döblin wurde mit seinem Erzählband Die Ermordung einer Butterblume und andere Erzählungen sowie den Romanen Die drei Sprünge des Wang-lun und Berge, Meere und Giganten zu einem der führenden Exponenten der expressionistischen Literatur. Im Ersten Weltkrieg war er als Lazarettarzt an der Westfront stationiert. In der Weimarer Republik wurde der streitbare Döblin einer der führenden Intellektuellen des linksbürgerlichen Spektrums.
1933 floh der Jude und Sozialist Döblin aus Deutschland und kehrte nach Ende des Zweiten Weltkrieges zurück, um Deutschland 1953 erneut zu verlassen. Große Teile seines literarischen Schaffens, darunter die Amazonas-Trilogie, die Novembertetralogie und der letzte Roman Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende werden der Exil-Literatur zugeordnet. 1941 konvertierte er zum katholischen Glauben, bereits 1936 hatte Döblin die französische Staatsbürgerschaft angenommen.
Der Bau des epischen Werks. Vortrag im Auditorium Maximum der Berliner Universität am 10. Dezember 1928. Kapitel I: Das epische Werk berichtet von einer Überrealität. books.google
Deutschland ist das Land einer pedantischen epischen Realistik.
Quelle
Der Bau des epischen Werks. Vortrag im Auditorium Maximum der Berliner Universität am 10. Dezember 1928. Kapitel IV: Der Weg zur zukünftigen Epik. S. 126 books.google
Wenn ein Roman nicht wie ein Regenwurm in zehn Stücke geschnitten werden kann und jeder Teil bewegt sich selbst, dann taugt er nicht.
Quelle
Alfred Döblin: Bemerkungen zum Roman, in: Schriften zu Ästhetik, Poetik und Literatur (= Ausgewählte Werke in Einzeälbänden, Bd. 26), hrsg. von Erich Kleinschmidt, Freiburg 1989, S. 123–127.
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Es ist aber in der Welt so eingerichtet, daß die dämlichsten Sprichworte recht behalten, und wenn ein Mensch glaubt, nu ist gut, dann ist noch lange nicht gut. Der Mensch denkt und Gott lenkt, und der Krug geht so lange zu Wasser, bis er bricht.
Quelle
Berlin Alexanderplatz. Artemis & Winkler 2001. S. 456 books.google.
Dem Menschen ist gegeben die Vernunft, die Ochsen bilden statt dessen eine Zunft.
Quelle
Berlin Alexanderplatz. Walter 1996 S. 454
Geist tritt mit Vorliebe in der Form des Schwachsinns auf.
Quelle
Kleine Schriften I, S. 318 (Hrsg.: A.W. Riley, 1985)
Künstlerische Arbeiten von der Art des «Vatermord» sind, gewollt oder nicht, zugleich Gesellschaftskritik; sie fordern eine Antwort; die Unruhe, Ablehnung ist eine Antwort; sie ist möglicherweise oft eine ehrlichere Antwort als der Beifall, der rein ästhetisch wertet und Vogel-Strauß-Politik treibt.
Quelle
Rezension der Uraufaufführung von Arnolts Bronnens "Vatermord" am 14. Mai 1922 in der "Jungen Bühne" in Berlin. Kleine Schriften II 1922-1924, S. 78 ff. (Hrsg.: A.W. Riley, 1990)Alfred Döblin wurde in Stettin, Polen, geboren.
Bilder zum Thema Alfred Döblin
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Bildquelle: Alfred_Doeblin_1930.jpg Autor: Wikipedia / Autor/-in unbekannt Lizenz: gemeinfrei
Alfred Döblin (1878-1957) war ein deutscher Arzt und gesellschaftskritischer Schriftsteller.
Alfred Döblin-Büste des Künstlers Siegfried Wehrmeister. In Bronze, ca. 45 cm auf 140 cm hohen Sockel. Nachguss von 2011, nachdem das Original von Buntmetalldieben entwendet worden ist. (Bildfreigabe für CC BY-SA 4.0 mit freundlicher Genehmigung von S. Wehrmeister)
Alfred Döblin-Büste des Künstlers Siegfried Wehrmeister. In Bronze, ca. 45 cm auf 140 cm hohen Sockel. Nachguss von 2011, nachdem das Original von Buntmetalldieben entwendet worden ist. (Bildfreigabe für CC BY-SA 4.0 mit freundlicher Genehmigung von S. Wehrmeister)
Alfred Döblin-Büste des Künstlers Siegfried Wehrmeister. In Bronze, ca. 45 cm auf 140 cm hohen Sockel. Nachguss von 2011, nachdem das Original von Buntmetalldieben entwendet worden ist. (Bildfreigabe für CC BY-SA 4.0 mit freundlicher Genehmigung von S. Wehrmeister)
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Alfred Döblin: Im Buch - Zu Haus - Auf der Straße. Vorgestellt von Alfred Döblin und Oskar Loerke. Berlin, S. Fischer Verlag 1928, Schutzumschlag (Fotomontage) von Sasha Stone
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Das Mahnmal zur Bücherverbrennung auf dem Bonner Markt; In das Pflaster des Bonner Marktes sind insgesamt 60 sichtbare Buchrücken, sogenannte „Lesezeichen“, verteilt, die sich an der Rathaustreppe, dem Ort, an dem die Bücher am 10. Mai 1933 verbrannt wurden, verdichten. Zusätzlich wurde ein wetterfester Archiv-Behälter in Form einer Büchertruhe in den Platz eingelassen. Seine Inschrift benennt das Ereignis und weitere Autoren von verbrannten Büchern.
Das Mahnmal zur Bücherverbrennung auf dem Bonner Markt; In das Pflaster des Bonner Marktes sind insgesamt 60 sichtbare Buchrücken, sogenannte „Lesezeichen“, verteilt, die sich an der Rathaustreppe, dem Ort, an dem die Bücher am 10. Mai 1933 verbrannt wurden, verdichten. Zusätzlich wurde ein wetterfester Archiv-Behälter in Form einer Büchertruhe in den Platz eingelassen. Seine Inschrift benennt das Ereignis und weitere Autoren von verbrannten Büchern.
Bildquelle: Peter_Doblin.png Autor: Wikipedia / Autor/-in unbekannt Lizenz: gemeinfrei
Peter Döblin (geboren am 27. Oktober 1912 in Berlin; gestorben am 2. November 1994 in Lakeland, Florida, USA), Schriftsetzer der Tageszeitung Daily News in New York City, erster ehelicher Sohn des Mediziners und Schriftstellers Alfred Döblin und dessen Ehefrau Erna Charlotte (1888–1957), geborene Reiss.
Grave of writer Alfred Döblin, his wife and their son mathematician Vincent Doblin (Wolfgang Döblin), in the cemetary of Housseras, village of the Vosges.
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