Arthur Schnitzler war ein österreichischer Schriftsteller und Dramatiker, der von 1862 bis 1931 lebte. Er war einer der bedeutendsten österreichischen Erzähler des Fin de Siècle und ein Meister der Psychologie und der subtilen Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen. Schnitzler wurde in einer jüdischen Familie in Wien geboren und studierte Medizin, aber seine wahre Leidenschaft galt der Literatur. Seine Werke, darunter Romane, Erzählungen, Dramen und Novellen, sind geprägt von psychologischer Raffinesse und einer scharfen Analyse der menschlichen Natur. Zu Schnitzlers bekanntesten Werken zählen "Traumnovelle" (später als "Eyes Wide Shut" von Stanley Kubrick verfilmt), "Leutnant Gustl", "Fräulein Else" und "Der Reigen". Schnitzler war bekannt für seine Darstellung von Sexualität, Begehren und den sozialen Codes der Wiener Gesellschaft seiner Zeit, was ihm in der konservativen Atmosphäre des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts auch Kritik einbrachte. Schnitzlers Werk hatte einen großen Einfluss auf die moderne Literatur und wurde von Autoren wie Sigmund Freud, Thomas Mann und Stefan Zweig geschätzt.
Ja, wenn eine Schlacht gewonnen wäre dadurch, daß man den lautesten Trompeter wegschießt!
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Aphorismen und Betrachtungen, Gesammelte Werke Band 5, Hrsg. Robert Otto Weiss, Verlag Fischer 1967, S. 268 in .
Das Wichtigste im Verkehr mit Menschen: ihnen ihre Ausreden wegräumen.
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Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
Ich liebe mein Vaterland nicht, weil es mein Vaterland ist, sondern weil ich es schön finde. Ich habe Heimatgefühl, aber keinen Patriotismus.
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Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
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Weiche hundert Schritte ab vom gebahnten Pfad, und du findest dich allein. Und wenn du einem begegnest, weißt du nicht, ob er die Einsamkeit sucht wie du oder auf Raub ausgeht.
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Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
Wer einmal völlig begriffen hat, dass er sterblich ist, für den hat eigentlich die Agonie schon begonnen.
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Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
Wer Materie sagt, sagt Geist, ob er es will oder nicht. Denn sie wäre überhaupt nicht vorstellbar ohne Geist. Und wer Geist sagt, sagt Materie, denn ohne Materie könnte er es nicht sagen, nicht einmal denken.
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Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
Wie eilig ordnet sich Geschehnes ein.
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Aphorismen und Betrachtungen aus dem Nachlass
Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.
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Beziehungen und Einsamkeiten
Aus dem Werke manches Dichters spüren wir wohl heraus, dass er irgendwie und irgendwo ein Genie ist, nur leider gerade nicht in seiner Dichtung.
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Buch der Sprüche und Bedenken
Bereit sein ist viel, warten können ist mehr, doch erst den rechten Augenblick nützen ist alles.
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Buch der Sprüche und Bedenken
Die Eigenschaften unserer Nebenmenschen sind uns immer nur ihrer qualitativen Bedeutung nach offenbar; und es ist nie vorzusehen, bis zu welchem Grad irgendeine Eigenschaft unter bestimmten Umständen sich zu entwickeln vermag.
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Buch der Sprüche und Bedenken
In den Beziehungen zwischen Menschen gibt es so wenig einen Stillstand wie im Leben des Einzelnen.
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Buch der Sprüche und Bedenken
Jeder Dichter ist Realist und Idealist, Impressionist und Expressionist, Naturalist und Symbolist zugleich, oder er ist überhaupt keiner.
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Buch der Sprüche und Bedenken
Wie sinnlos die Welt dir erscheinen mag, vergiss nie, dass du durch dein Handeln wie durch dein Unterlassen dein redlich Teil zu dieser Sinnlosigkeit beiträgst.
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Buch der Sprüche und Bedenken
Der Dichter scheint sich vom Literaten manchmal nur durch seine geringere Geschicklichkeit in den Bemühungen um einen äußeren Erfolg zu unterscheiden, der ihm oft erst die Voraussetzung für die Möglichkeit weiteren Schaffens bieten würde oder bietet.
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Der Geist im Wort
Kein Literat, auch von den glänzendsten Gaben, ist jemals zum Dichter geworden.
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Der Geist im Wort
Der Enthusiast fühlt sich seiner Sache niemals ganz sicher, daher sein unstillbarer, lästiger Drang, Gefährten seiner Begeisterung zu werben. Der Skeptiker hingegen bedarf stets einer gewissen Isoliertheit, denn schon der Umstand, dass er einen Gefährten seines Zweifels findet, vermag ihn an diesem irre zu machen.
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Rikola-Almanach (1923)
Aufgabe der Erziehung wäre es, den metaphysischen Hunger des Menschen durch Mitteilung von Tatsachen in weisem Maß zu stillen, statt ihn durch Märchen, was ja die Dogmen sind, zu betrügen.
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Zurückgelegte Sprüche
Die Probleme der Sittlichkeit liegen auf dem Gebiet der Verantwortung, die der Sitte auf dem der Tradition.
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Zurückgelegte Sprüche
Ein ernster Mensch sein und keinen Humor haben, das ist zweierlei.
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Zurückgelegte Sprüche
Es fließen ineinander Traum und Wachen, Wahrheit und Lüge. Sicherheit ist nirgends. Wir wissen nichts von anderen, nichts von uns. Wir spielen immer, wer es weiß, ist klug.
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Paracelsus
Heilige hat es immer gegeben, niemals aber noch einen Menschen, der das Recht gehabt hätte, einen andern Menschen heilig zu sprechen.
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Ungedrucktes (in: Österreichische Dichtergabe, Wien 1928)
Horch auf die Verleumder, so wirst du die Wahrheit über dich erfahren.
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in: Österreichische Rundschau, 9. September 1905
Nicht die Psychoanalyse ist neu, sondern Freud. / Sowie nicht Amerika neu war, sondern Columbus. Psychoanalyse gab es immer; jeder Arzt, jeder Dichter, jeder Staatsmann, jeder Menschenkenner mußte es sein, war es unbewußt oder automatisch.
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Über Psychoanalyse. Hrsg v. Reinhard Urbach. In: Protokolle. Wiener Halbjahresschrift für Literatur, bildende Kunst und Musik, ʼ76/2, S. 280. Zitiert nach: Helga Schiffer: Experiment und Ethik in Arthur Schnitzlers Paracelsus. In: Gerhard Kluge (Hrsg.): Aufsätze zur Literatur und Kunst der Jahrhundertwende. Rodopi, Amsterdam 1984, S. 331.Arthur Schnitzler wurde in Wien, Österreich, geboren.
Transkription des Briefes: »lieber Richard, hätt ich nicht gewußt, dass Sie meinen Brief so nehmen wie er geschrieben ist, so hätte ich ihn ja nicht geschrieben. Aber so war’s wieder nicht gemeint, dass Sie sich einbilden müssen, das Schreiben mit der Zeit ganz sein zu lassen. Wo wär ich heute, wenn mich irgend was misglücktes immer dahin gebracht hätte. Immerhin gefällt mir Ihre Idee, schöne fremde Sachen gut zu übersetzen, ausnehmend. Vielleicht wird es einen Weg für Sie bedeuten, der Sie zu Ihnen selbst führt.« https://schnitzler-briefe.acdh.oeaw.ac.at/pages/show.html?document=L00539.xml
Carl von Rokitansky (left) and Arthur Schnitzler (right). Photograph. 1 photograph 1 photograph Iconographic Collections Keywords: portrait photographs
Das Mahnmal zur Bücherverbrennung auf dem Bonner Markt; In das Pflaster des Bonner Marktes sind insgesamt 60 sichtbare Buchrücken, sogenannte „Lesezeichen“, verteilt, die sich an der Rathaustreppe, dem Ort, an dem die Bücher am 10. Mai 1933 verbrannt wurden, verdichten. Zusätzlich wurde ein wetterfester Archiv-Behälter in Form einer Büchertruhe in den Platz eingelassen. Seine Inschrift benennt das Ereignis und weitere Autoren von verbrannten Büchern.
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