Carl Bosch, geboren am 27. August 1874 in Köln, Deutschland, und verstorben am 26. April 1940 in Heidelberg, Deutschland war ein deutscher Chemiker, Techniker und Industriemanager. Mit dem von ihm mitentwickelten Haber-Bosch-Verfahren, einem Hochdruckverfahren zur Ammoniakproduktion, schuf er die Grundlage für die großtechnische Herstellung von Stickstoffdüngern. Damit legte er die Grundlage für die Bereitstellung von Nahrungsmitteln für einen großen Teil der Weltbevölkerung.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbreitete er dem Kriegsministerium das Salpeterversprechen, einen Vertrag über die Lieferung großer Mengen von Salpetersäure. Aufbauend auf den Erfahrungen mit der von Bosch eingeführten Hochdrucktechnik entwickelte die BASF in der Folge weitere Hochdruckverfahren wie die Methanolherstellung aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff, die Isobutylölsynthese, die Harnstoffsynthese aus Ammoniak und Kohlenstoffdioxid sowie das Bergius-Pier-Verfahren zur Herstellung von synthetischem Motorenbenzin aus Kohle.
Wegen seines diplomatischen Geschicks als Vertreter der deutschen chemischen Industrie bei den Verhandlungen zum Friedensvertrag von Versailles 1919 und seines Engagements für die Lösung der Ernährungsprobleme nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der deutschen chemischen Industrie. Von 1919 bis 1925 leitete der promovierte Chemiker als Vorstandsvorsitzender die BASF und später die unter seiner Führung gegründete I.G. Farben, das damals größte Chemieunternehmen der Welt. 1935 trat Bosch als Vorstandsvorsitzender zurück und übernahm nach dem Tod von Carl Duisberg den Vorsitz des Aufsichtsrats der I.G. Farben.
Eine Vielzahl wissenschaftlicher Gesellschaften zeichnete Bosch für seine Arbeit aus. Aufgrund seiner ingenieurtechnischen Leistungen auf dem Gebiet der Hochdruckchemie bei der Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens verlieh ihm die Nobelstiftung 1931 zusammen mit Friedrich Bergius den Nobelpreis für Chemie. In der Nachfolge von Max Planck übernahm Bosch 1937 das Amt des Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.
Carl Bosch (* 27. August 1874 in Köln; † 26. April 1940 in Heidelberg
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Der Verwaltungsrat der 1925 gegründeten IG Farben (ein leitender Ausschuss im Aufsichtsrat, von den Mitarbeitern „Rat der Götter“ genannt, 11 Mitglieder in 1926), zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Carl Bosch (rechts vorne). 1926. Vorn sitzend (von links): Carl Bosch, Vorstandsvorsitzender (Badische Anilin und Soda Fabrik Aktiengesellschaft), (* 27. August 1874 in Köln; † 26. April 1940 in Heidelberg) Carl Duisberg, Aufsichtsratsvorsitzender (Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. AG), (* 29. September 1861 in Barmen; † 19. März 1935 in Leverkusen) Dahinter, sitzend (von links): Theodor Plieninger (Chemische Fabrik Griesheim-Elektron AG), (* 10. April 1856 Stuttgart, † 13. Januar 1930 Frankfurt am Main) Ernst von Simson (Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrication), (* 7. April 1876 in Berlin; † 7. Dezember 1941 in Oxford) Walther vom Rath (Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning AG), (* 11. September 1857 in Amsterdam; † 2. Februar 1940 in Kronberg im Taunus) Wilhelm Ferdinand Kalle (Chemische Fabrik Kalle & Co.), (* 19. Februar 1870 in Biebrich am Rhein; † 7. September 1954 in Tutzing) Carl von Weinberg (Farbwerke Leopold Cassella & Co.), (* 14. September 1861 in Frankfurt am Main; † 14. März 1943 bei Florenz) Dahinter, stehend (von links): Arthur von Weinberg (Farbwerke Leopold Cassella & Co.), (* 11. August 1860 in Frankfurt am Main; † 20. März 1943 in Theresienstadt) Carl Müller (Badische Anilin und Soda Fabrik Aktiengesellschaft), (* 28. August 1857 in Kaiserslautern, † 23. August 1931 in München) Edmund ter Meer (Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer AG), (* 31. Juli 1852 in Krefeld; † 5. November 1931 in Krefeld-Uerdingen) Adolf Haeuser (Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning AG), (* 26. November 1857 in Weilburg; † 13. März 1938 in Frankfurt am Main) Franz Oppenheim (Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrication), (* 13. Juli 1852 in Charlottenburg; † 13. Februar 1929 in Kairo/Ägypten)
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